Konzept/Kamera/Ton/Montage
Klaus Bergner
BERGNERFILM
Mit seiner Arbeit »ODEM RUAH« nimmt Künstler Holger Hagedorn die Weite des Gebäudes auf und rückt den Atem ins Bewusstsein. Seine Installation besteht aus zwölf Elementen und kann durch drei fünf Meter hohe Tore betreten werden, in ihr verschmelzen Licht, Klang und Atem.
Dr. Sophie-Marie Sümmermann
Dieser Anblick ist atemberaubend: Das Innere der Konstantin -Basilika in Trier ist ein gut 60 Meter langer und offener Raum, der erst in 33 Metern Höhe von einer Kassettendecke abge schlossen wird. Mit seiner Arbeit »ODEM RUAH« nimmt Künst ler Holger Hagedorn die Weite des Gebäudes auf und rückt den Atem ins Bewusstsein. Seine Installation besteht aus zwölf Elementen und kann durch drei fünf Meter hohe Tore betreten werden, in ihr verschmelzen Licht, Klang und Atem.
Zentrum der Installation »ODEM RUAH« ist eine dreieckige Skulptur, ein Symbol für den Glauben an Gott als Vater, Sohn und Geist. Im Inneren der Säule erscheint eine Lichtkugel, pulsierend wird sie heller und dunkler, dazu weht ein Wind, der einem Atemzug gleicht. Am Ausgang der Tore stehen Fahnen, vier auf der linken und drei auf der rechten Seite. Betrachter*innen können sie als das dreieinige Göttliche und die vier Richtungen des Windes wahrnehmen. Vieles raubt den Menschen den Atem.
Holger Hagedorn erklärt, dass sein Werk in der Konstantin-Basilika geprägt sei von seinen Gedanken zur Corona-Pandemie und dem schrecklichen Erstickungstod von George Flyod in den Vereinigten Staaten.
Atemnot und Stillstand, zerbrechende gesellschaftliche Normen und ein alles überrennender Rassismus lassen eine Welt entstehen, die aus den Fugen gerät.
Der Heilige Geist hält dagegen: Er schafft Beziehung, ist Quelle und Ausdruck der Liebe, er verbindet und unterscheidet, er schafft Einheit und garantiert zugleich Vielfalt.
Beim Durchwandeln der raumgreifenden Installation können Betrachter*innen diesen wehenden Geist Gottes erspüren und erleben.
Dr. Sophie-Marie Sümmermann